Die Inflationsrate in der Eurozone bleibt konstant bei 2,4 Prozent, was für Verbraucher und politische Entscheidungsträger bedeutende Auswirkungen hat.
Volkswirte rechnen mit einem weiteren Rückgang der Inflation im Laufe des Jahres.
Im April kam es in der Eurozone zu einer Stagnation des Rückgangs der Inflationsrate. (Symbolbild) - Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

In der Eurozone ist der Rückgang der Inflation im April ins Stocken geraten. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,4 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Erhebung wurde damit wie erwartet bestätigt.

Im Vormonat hatte die Inflationsrate ebenfalls bei 2,4 Prozent gelegen. Erstmals seit Beginn des Jahres hat sich die Inflation im gemeinsamen Währungsraum nicht mehr abgeschwächt. Im Februar hatte die Teuerung in der Eurozone noch 2,6 Prozent betragen und im Januar 2,8 Prozent.

Kernteuerung zeigt anderes Bild

Vor einem Jahr lag die Inflation noch bei 7,0 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im April um 0,6 Prozent. Auch in dieser Betrachtung wurde die erste Schätzung bestätigt.

Allerdings ging die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel weiter zurück. Die Rate fiel von 2,9 Prozent im Vormonat auf 2,7 Prozent. Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate.

Belgien mit höchster Inflationsrate

Die höchste Inflationsrate in der Eurozone hat Belgien mit 4,9 Prozent. Die niedrigste Rate wurde in Litauen mit 0,4 Prozent erfasst. In Deutschland lag die für europäische Vergleichszwecke harmonisierte Teuerungsrate (HVPI) bei 2,4 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig für die Eurozone eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Aus den Reihen der Notenbank wurden zuletzt Hinweise auf eine erste Zinssenkung im Juni gegeben.

In einem Zeitungsinterview machte die EZB-Direktorin Isabel Schnabel am Freitag allerdings deutlich, dass die weitere Zinsentwicklung in den Monaten danach sehr viel unsicherer sei. Sie verwies auf die hartnäckige Inflation in der Eurozone.

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